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Gebärdensprachgemeinschaft

Allgemeines

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Die Österreichische Gebärdensprach-Gemeinschaft umfasste 2006 ca. 8000 gehörlose Personen und ungefähr 2000 Hörende, die die ÖGS erworben haben (Krausneker, 2006, S. 27). Es ist anzunehmen, dass die Anzahl Gehörloser und damit auch Gebärdender seitdem mit der österreichischen Bevölkerung gestiegen ist, da Gehörlose immer ungefähr 0,1% der Bevölkerung ausmachen. Ebenso ist aufgrund des größeren Bildungsangebots anzunehmen, dass die Anzahl der nicht-gehörlosen Gebärdenden gewachsen ist.

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Gehörlosenverbände

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Eine tragende Rolle für die soziale Entwicklung eines Menschen spielt der Kontakt mit „Gleichgesinnten“, um dadurch persönliche Erfahrungswerte auszutauschen. In Österreich bildet der Österreichische Gehörlosenbund (ÖGLB) mit Sitz in Wien die offizielle Interessensvertretung gehörloser sowie hörbeeinträchtigter Personen. Er fungiert als Dachverband der einzelnen Landesverbände und Gehörlosenvereine in Österreich. Der ÖGLB zeichnet sich zudem durch die Zusammenarbeit mit der European Union oft he Deaf (EUD), der World Federation oft he Deaf (WFD) und mit der österreichischen Arbeitsgemeinschaft Behinderter (ÖAR) bezugnehmend auf nationale, europäische und internationale Anliegen aus. Des Weiteren kooperiert der ÖGLB mit dem Zentrum für Selbstbestimmtes Leben (BIZEPS genannt), welches als Selbsthilfeverein dienen soll.

Hier eine kurze Aufgabenübersicht der einzelnen genannten Vereine und Verbände:

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  • Die EUD vertritt die Interessen gehörloser Personen auf Ebene der EU. Vor allem die Chancengleichheit aller behinderter Menschen ist dabei ein großes Anliegen.

  • Der WFD widmet sich primär Menschenrechtsfragen und bietet zudem Hilfestellung für Gehörlose in Entwicklungsländern an. Eine enge Zusammenarbeit mit der UNESCO ist dabei erfolgsweisend.

  • Die ÖAR unterstützt aktiv alle Personen mit Behinderung.

  • BIZEPS hat den Fokus darauf gerichtet, potentiell diskriminierende Bestimmungen in der österreichischen Rechtsordnung zu überprüfen und Verbesserungsvorschläge einzubringen.

  • Auch der KlaV (Klagsverband) versteht sich als Initiative für die Bekämpfung von Diskriminierung und stellt den Dachverband von NGOs (Nichtregierungsorganisationen) dar.
     

Gehörlose International

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Etwa 40 Staaten haben weltweit im Hinblick auf die diversen nationalen Gebärdensprachen eigene Gesetze. Dabei bestehen nachweislich große Verschiedenheiten. So ist in Schweden beispielsweise die Gebärdensprache nicht offiziell anerkannt, ebendiese aber hervorragend rechtlich als Bildungs-und Unterrichtssprache verankert. Andere Länder, wie zum Beispiel Deutschland, haben das Vorgehen gewählt, die Rechte gehörloser Personen innerhalb des Behindertengleichstellungsgesetzes abzusichern.

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„Deaf communities are best understood as language minorities rather than a group of disabled people. Deaf communities have experienced a savage from of linguistic oppression which has sought to replace their languages but which has also, often, deprived Deaf communities of access and literacy, access to education, to knowledge about shared collective history and culture. Sign langugaes have endured in spite of this oppression, whcih has fostered in its turn a strong community spirit and collective identity.“
                                                                                
-P. Ladd

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