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"Nicht nur irgendein Herumgefuchtel mit den Händen"

Der Blick der Mehrheit auf Gebärdensprache ist dadurch geprägt, dass viele gar nicht wissen, dass es sie überhaupt gibt. Dementsprechend ist auch kein Bewusstsein darüber vorhanden, dass es sich um eine eigene Sprache handelt, die etwa über eine eigenständige Grammatik verfügt und in Dialekte gegliedert werden kann. Dieses Unwissen zeigt sich auch in der Schullaufbahn unserer Forschungspartnerin: Sie besuchte ein Gymnasium, an dem der Direktor im Zuge der Schulwahl schwerhörige Kinder willkommen hieß, ÖGS jedoch in keinerlei Form angeboten wurde in ÖGS. Besonders wichtig sei, dass die ÖGS in Österreich staatlich anerkannt ist.

Dennoch lobt unsere Forschungspartnerin Bemühungen der Mehrheit um die Anerkennung der ÖGS, etwa die ORF-Werbe-Jingles, in denen „Frohe Weihnachten“ gebärdet wird, die die Schönheit der Sprache zeigten.

Hörende sehen Lautsprache als Normalität an, zum Tragen kommt dies typischerweise erst in Kontatksituationen, etwa wenn ein schwerhöriges oder gehörloses Kind in eine hörende Familie geboren wird. So wird versucht, diesen Kindern so gut wie möglich die Lautsprache beizubringen und das Hörvermögen durch technische Hilfsmittel anzugleichen. Der Erwerb von GS durch Eltern Und Kinder hat meisten weniger Priorität anstatt selbst auch GS zu lernen.

Lautsprache und Gebärdensprache werden als Gegensatz wahrgenommen, wie uns anhand des Sprachenportraits erläutert wird.

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